CDU Bezirksverband Ostfriesland

Die Menschen wollen einfach nur rüber

CDU Leer erkundigt sich vor Ort über Emsfähranleger und Tidespeicherbecken in Coldemüntje

Bevor es losgeht, wollen wir wissen wo Klei, Muttererde und Sand gelagert werden und wie das Baggergut abtransportiert werden soll. Ein Naturschutzprojekt darf nicht zur Belastung für die Anwohner werden“, stellt der CDU Kreisvorsitzende Dr. Burkhard Wallesch fest. Zusammen mit den Mitgliedern des Vorstandes der CDU im Landkreis Leer erkundigte sich Wallesch jetzt über den geplanten Tidepolder in Coldemüntje. Aus diesem Grund wurde die Vorstandssitzung kurzerhand auf die Deiche Westoverledingens verlegt. Hier konnten sich die Christdemokraten ein Bild von der geplanten Maßnahme des Masterplans Ems machen und sich gleichzeitig über Anleger und Probleme einer möglichen Emsfähre informieren.  

 Die Arbeiten am geplanten Tidepolder in Coldemüntje könnten im kommenden Jahr beginnen. Auf einer bestehenden Naturschutzfläche sollen in dem kleinen Deichort naturnahe Lebensräume wiederhergestellt werden. Der rund 30 Hektar große Polder wäre die erste Maßnahme, die im Zuge des Masterplans Ems zur Verbesserung der Wasserqualität beitragen soll. Für die Anwohner könnte dieser Plan zu einer enormen Belastung werden. Denn bislang ist weder geklärt, wohin die rund 340.000 Kubikmeter Baggergut gebracht werden sollen, noch wie ein möglicher Abtransport laufen könnte.

Nach bisherigen Planungen soll der Abtransport über die Kreisstraße erfolgen. Diese ist jedoch nicht für Schwerlastverkehr ausgelegt. Sie ist nicht zweispurig und zudem kurvig und schmal. Nach derzeitigen Berechnungen könnten über 80.000 Lkw-Transporte direkt an den Häusern der Anwohner vorbeirollen. Wallesch ist entsetzt. „Dieses wäre eine nicht zumutbare Belastung für die Bewohner der Emsdörfer. Auch die Deichverteidigungsstraßen stellen keine Lösung für den Abtransport dar. Zumal der Schwerlastverkehr dann nicht vor, sondern hinter den Häuser rollen würde. Wir fordern, dass vor Beginn der Maßnahme alle Alternativen ausreichend untersucht werden.“

 

 

Dazu gehören der Abtransport entweder mit der Bahn oder per Schiff über die Ems. Gleich mehrere Anleger in der Nähe der Friesenbrücke wären vorhanden. Ein Abtransport per Schiff wäre für die Anwohner die geringste Belastung. Auch andere Möglichkeiten, wie eine Umverlagerung des Aushubs, könnten detailliert besprochen werden. So würden sich Landwirte bereit erklären, große Teile des Kleis zu nehmen und auf ihren Feldern zu verteilen.

Die vorhandenen Anleger an der Friesenbrücke gaben den Vorstandsmitgliedern zudem die Möglichkeit, sich über ein weiteres Thema zu informieren. Seit der Zerstörung der Friesenbrücke müssen die Bewohner der Emsdörfer große Umwege in Kauf nehmen, um zu ihrer Arbeitsstelle, zu Freunden, Einkaufsmöglichkeiten oder dem Schwimmbad zu gelangen. Die große Sorge ist nun, dass auch die groß angekündigte Emsfähre jahrelang auf sich warten lässt. 

Dieses darf laut Wallesch auf keinen Fall passieren: „Der Bund hat seine Hausaufgaben gemacht. Er wird die Kosten für den Aufbau der Friesenbrücke übernehmen. Das ist ein großartiges Signal. Jetzt müssen andere liefern und Zusagen einhalten. Die Fähre darf nicht durch Bürokratie erstickt werden. Genehmigungen für Fähre und Anleger müssen jetzt so schnell wie möglich her. Die Menschen hier wollen einfach nur rüber!“